Ratgeber

Auswahlhilfe: Stromerzeuger

Wie oft und für was wird der Stromerzeuger gebraucht?

Die Frage wie oft das Stromaggregat verwendet wird, sollte ziemlich leicht zu beantworten sein (einmal im Jahr, täglich usw.). Da unsere Stromerzeuger sehr robust und zuverlässig sind, halten sie allesamt einer hohen Anwendungshäufigkeit stand. Interessanter ist, wie lange die Arbeit mit dem Stromerzeuger dauert. Bei einer längeren Laufzeit sollte auf einen entsprechend großen Tank geachtet werden. Wenn Sie das Aggregat für die Gartenarbeit, den Camping Urlaub oder auf einer Baustelle in einem Wohngebiet verwenden möchten, sind Schalldruck und ggf. das Gewicht wichtiges Kriterium. Die Lärmwertgrenze liegt derzeit bei ca. 95 dB(A). Wenn empfindliche Verbraucher wie Laptops oder Fernseher betrieben werden sollen, empfehlen wir einen Inverter Stromerzeuger , der Strom mit einer konstanten Frequenz produziert.

Welche Leistung wird benötigt - Anlaufstrom

Grundlegend addiert man die Leistung der einzelnen Verbraucher, die gleichzeitig betrieben werden sollen. Einige Geräte benötigen beim Starten eine größere Leistung/Anlaufstrom als im tatsächlichen Betrieb. Daher wird auf die angegebene Leistung ein jeweils unterschiedlicher Multiplikationkoeffizient angewand, den Sie der folgenden Tabelle entnehmen können.

 

Gerät/Verbraucher

Leistung

Koeffizient

Aggregat

Vibriernadel

2.300 W

2

4.800 W

Industriestaubsauger

1.800 W

1,2

2.160 W

Betonmaschine

850 W

3,5

2.975 W

Kompressor

3.000 W

2

6.000 W

Crèpe-Kochplatte

4.000 W

1,2

4.800 W

Gips-Spritzmaschine

4.300 W

3,5

15.050 W

Mixer

3.500 W

2

7.000 W

Schleifmaschine

2.200 W

1,2

2.640 W

Kühlschrank

200 W

3,5

700 W

Kühlvitrine

1.500 W

3,5

5.250 W

Lastenaufzug

2.800 W

2

5.600 W

Neon Lampe

500 W

3,5

1.750 W

Hochdruckreiniger

2.500 W

3,5

8.750 W

Bohrmaschine

800 W

1,2

960 W

Herdplatte

6.000 W

1

6.000 W

Ölheizung

500 W

1,2

600 W

Bandschleifmaschine

1.000 W

1,2

1.200 W

Hobel

800 W

1,2

960 W

Nutfräse

2.000 W

1,2

2.400 W

Kreissäge

1.100 W

1,2

1.320 W

Die Daten sind Richtwerte, für die wir keine Garantie übernehmen. 

 

Beispiel

Sie möchten ein bestimmtes Gerät/Haushalt mit Ihrem Stromerzeuger betreiben. Nehmen Sie also den Koeffizienten für das Gerät und multiplizieren Sie diesen mit der Leistung.
 

Was ist wichtig und wie oft wird das Schweißaggregat benutzt?

Schweißaggregate werden für Schweiß- und Wartungsarbeiten verwendet. Die von uns angebotenen Modelle sind leicht zu transportieren und können Aushilfsweise auch als Stromerzeuger eingesetzt werden. Zum Schweißen – unabhängig von der zu nutzenden Elektrode – empfehlen wir die Verwendung von Gleichstrom. Bei intensivem Einsatz sollten Sie sich für ein sparsames Diesel Schweißaggregat entscheiden. Diese weisen eine längere Laufzeit als vergleichbare Benzin Schweißaggregate auf, die sich eher für den sporadischen Gebrauch eignen.

Modelle von Könner&Söhnen der Serie KS 10000E (230V) haben die Anschlussmöglichkeit eines Schweißinverters mit max. 200A Schweißlichbogenstrom, vorausgesetzt, dass der Schweißinverter einen Wirkungsgrad von 85% und eine Lichtbogenspannung von 25V hat.

 

Schweissgeraet 

 

Notstromaggregat - Einspeisung des Hauses

Das ideale Gerät sollte mindestens 7 kw haben, damit es den ganzen Haushalt versorgen kann. Aufgrund der erhöhten Sicherheit ist die Verbindung mit dem ATS-Modul zu empfehlen. Verbrauchsbedingt sind Dieselaggregate von Könner&Söhnen, Hahn&Sohn und Pramac klar von Vorteil. 

KS 9200 1/3, KS 13, KS 14, 

Hahn&Sohn HDE 9000 1/3 oder HDE 14000 1/3

PRAMAC PMD 5050S

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SCHALTPLAN

Da es sich um Elektrizität handelt, muss ein Stromerzeuger fachgerecht angeschlossen werden. Es ist erforderlich bzw. geeignet den Generatoren mit einem ATS Modul an das Hausnetz anschließen zu lassen - siehe Abbildung. Der zum ATS-Modul kompatibler Generator trägt immer eine Bezeichnung ATSR, z.B. KS 9200 HDE ATSR 1/3

schema Schema 2    schema II

 

Brauchen Sie einen Stromerzeuger für Baustelle?

Dafür eignen sich wiederum die Benzingeneratoren, die den Anlaufstrom etwa besser ''verkraften''.

Aus Erfahrungen die wir in den letzten Jahren sammeln konnten und die Feedbacks unsrer Kunden wären folgende Aggregate zu empfehlen.

Könner&Söhnen KS 12 (1/3), KS 15 (1/3), Honda EU 70, Hahn&Sohn HGG 22000A3

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Jetzt noch etwas wissenswertes

Inverter:


Ein Inverter funktioniert folgendermaßen: Der Benzinmotor treibt einen Gleichstromgenerator an. Dieser Produziert Gleichstrom, was im Inverter Baustein in Wechselstrom umgewandelt wird. Je nach dem mit welcher Drehzahl der Motor läuft, umso mehr Ampere und Spannung produziert dieser im Gleichstromanteil. Man muss wissen das Volt mal Ampere die Wattzahl ergibt.. Also auf gut deutsch: Je mehr Ausgangsleistung benötigt wird, desto schneller muss der Motor laufen, dies erhöht dann aber den Sprit verbrauch und die Lautstärke. Der Inverter Baustein versucht immer genau die 50Hz zu halten und auch die Spannung von 230V. allerdings ist er nicht geeignet um Maschinen zu betreiben. Der hohe Anlaufstrom macht auf Dauer den Inverter Baustein kaputt. Er ist eigentlich eher gedacht, um Elektronische Sachen zu betreiben.

Nun zum Synchrongenerator:


Der Generator ist aufgebaut wie ein Motor. Er besitzt also einen Stator (die Spulen außen rum) und einen Rotor (dass sich drehende „Teil“ in der Mitte) Er funktioniert folgendermaßen: Anhand der Drehzahl des Motors wird die Frequenz bestimmt, die übrigens immer so um die 52Hz beträgt. Die Spannung wird über ein Elektronikmodul geregelt (AVR -> Automatic Volt Control) Auf den Rotor befindet sich ebenso eine Spule. Diese wird vom AVR Modul mit Spannung versorgt. Je höher die Spannung umso höher die Ausgangsspannung an der Steckdose. Wird der Generator belastet, sinkt die Frequenz etwas und die Spannung wird mit den AVR Modul nachgeregelt. Es gibt auch Synchrongeneratoren die Compound geregelt sind. Diese haben kein AVR Modul, dafür aber einen Kondensator und einen Brückengleichrichter. Hier ist es so, dass Anhand der Drehzahl die Spannung und die Frequenz geregelt wird. Meistens sind die Synchrongeneratoren an einen Cos Phi von 0,8 zu erkennen. Sie bringen einen 3-fachen Anlaufstrom. Was bedeutet, dass? Ein Motor Benötigt beim Anlaufen je nach Last und Motor einen 3 – 10-fachen Anlaufstrom. Ein 3KW Motor benötigt somit für ein paar Millisekunden zwischen 9 und 30 KW. Ein Asynchron Generator kann die 3-fache Leistung für eine sehr kurze Zeit zur Verfügung stellen. Dass bedeutet, ein 2 KW Generator, bringt für eine sehr kurze Zeit 6 KW.

Hier etwas zum Asynchrongenerator:


Dass sind normale Drehstrommotoren mit 3 Hilfswicklungen. Der Rotor besteht nur aus einen Blechpaket wie bei einem Drehstrommotor.
Der Generator wird durch einen 3 Phasen Kondensator geregelt. Die Spannung und die Frequenz richten sich nach der Drehzahl des Motors. Bei Belastung sinkt die Frequenz und die Spannung. Für die, die etwas tiefer in der Elektrotechnik stecken, möchte ich hier noch sagen, dass dieser Generator so gut wie keine Oberwellen/Harmonische erzeugt. Der Generator ist auch schieflasttauglich. Dass bedeutet, dass bei einen 400v Generator die Spannung an den unbelasteten Phasen nicht ansteigt, wenn eine Phase stärker belastet wird. Bei Asynchron ist dies der Fall. Belastet man eine Phase stärker als die anderen, kann die Spannung der weniger belasteten stark ansteigen.

So nochmal kurz zusammengefasst: Inverter Generatoren sind Spritsparend und je nach Belastung leise. Aber nicht geeignet um Geräte daran zu betreiben, die einen Anlaufstrom haben.

Synchrongeneratoren bringen einen hohen Anlaufstrom. die Spannung ist je nach Ausführung durch ein AVR Modul geregelt und die Frequenz durch die Drehzahl.

Die Asynchrongeneratoren bringen eigentlich keinen Anlaufstrom. Allerdings gibt es diese auch mit Anlaufstromverstärkern. Dann bringen sie auch den 3-fachen Anlaufstrom. Die Frequenz so wie die Spannung werden über die Drehzahl geregelt. Sie sind Schieflasttauglich. Man kann an ihnen dank ihrer Bauweise, elektronische und auch schwer anlaufende Geräte gleichzeitig betreiben ohne dass man eine Überspannung befürchten muss.

Mein persönlicher Favorit ist definitiv der Asynchrongenerator. Aber wie geschrieben, kommt es immer auf die Anwendung an. Der Asynchron ist auch Kurzschlussfest… und da er nur durch einen Kondensator geregelt wird, eigentlich nahezu unzerstörbar…

Von „billig“ Geräten raten wir schon alleine wegen den oftmals fehlenden Sicherheitsstandards ab. Sie können weder Frequenz noch die Spannung im vertretbaren Rahmen einhalten, zudem sind die Wicklungen im Generator oft unterdimensioniert, so dass dieser durchbrennt. Auch die Leistungsangaben sind oftmals völlig Realitätsfern.

Also, wenn euch eure Elektrogeräte lieb sind, spart bitte nicht am Aggregat…

Heizöl in Diesel Stromaggregaten:

Immer wieder taucht die Frage auf, ob man denn ein Diesel Stromaggregat auch mit Heizöl betreiben kann. Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach. Zunächst muss man sich einmal über den Unterschied zwischen Diesel und Heizöl informieren um eine Aussage treffen zu können. Seit 1995 sind die Qualitätsunterschiede zwischen Diesel und Heizöl immer größer geworden. Beispielsweise enthält Heizöl bis zu 1000 mg/kg Schwefel, während Diesel in Deutschland und Österreich flächendeckend mit 10 mg/kg Schwefelgehalt zur Verfügung steht. Die heutigen Motoren und nachgeschalteten Abgasreinigungssysteme würden durch den hohen Schwefelgehalt nachhaltig geschädigt werden. Was jetzt allerdings bei kleineren Stromaggregaten ohne Rußpartikelfilter keinen Unterschied machen würde. Weiterhin wird bei Diesel eine (Mindest-)Cetanzahl garantiert (spezifiziert), Heizöl hat keine solche Spezifikation. Es kann deshalb eine Cetanzahl weit unter der Diesel-Spezifikation aufweisen, Nageln und Rußemissionen (Feinstaub) sind die Folge. Ebenso kann es zu einen „Wasserschlag“ am Motor kommen, wenn dass Heizöl zu „Zündunwillig“ ist. Noch schwerer wiegen die fehlenden Spezifikationen, welche beim Diesel die Anteile schwerer Komponenten begrenzt (Diesel-Dichte, 95%-Punkt). Der relativ hohe Anteil schwerer Komponenten beim Heoizöl kann eine verstärkte Rußbildung bewirken.

Es gibt aber Motorenhersteller wie z.b. Hatz, die für manche Motoren eine Heizölfreigabe erteilen. Allerdings sagen auch sie, dass der Motor nicht für Dauerbetrieb mit Heizöl zugelassen ist und er dabei Schaden nehmen kann.

Das sind jetzt mal die technischen Aspekte, ob denn der Motor überhaupt schaden nehmen würde. Dazu kommen noch die Steuerlichen Aspekte. Nach dem Energiegesetz Kapitel 1, § 3, Absatz 1, Nr. 1 und 2 heißt es, dass ein mobiler Stromgenerator, der während des Einsatzes nicht bewegt wird, auch mit Heizöl betrieben werden darf. Dass bedeutet, so lange der Stromerzeuger während des Betriebes steht und nicht bewegt wird, darf man ihn mit Heizöl versorgen. Wenn er allerdings während der Stromerzeugung bewegt wird, Beispielsweise bei einen Faschingsumzug oder ähnliches, muss er mit Diesel betrieben werden.

 

Was müsst ihr nur beachten?

Als allererstes definitiv einmal das Energiesteuergesetz. Wird der Stromerzeuger während der Energieerzeugung bewegt? Ja -> Diesel,  Nein -> Heizöl

Erkundigt euch, ob euer Stromerzeuger eine Freigabe für Heizöl hat, und wenn ja, welches Heizöl. Am besten schreibt dazu den Hersteller eures Aggregates an.

Noch eins zuletzt: Dies soll eine reine Information sein. Ihr alleine seid für euer Handeln verantwortlich und ich weiße euch noch einmal ausdrücklich darauf hin, euch selber über die Gesetzeslage zu informieren und auch über die technischen Hintergründe. Für eventuelle Schäden seid ihr selbst verantwortlich. Ebenso dafür, wenn ihr Gesetzes widrig handelt. Ich übernehme hierfür keine Haftung!

 

230V, 400V, SCHIEFLAST

20.04.2022

Es stellt sich immer wieder die Frage welcher Generator ist richtig für den geplanten Einsatz.
Welche Spannung und wieviel Leistung brauchen tatsächlich meine Stromverbraucher?

Der wichtigste Punkt bei der Notstromversorgung:

Ein Notstromgenerator kann nicht dem Außenstromnetz gleichgestellt werden, da eine Notstromversorgung immer eine Strominsellösung ist. Der Notstromerzeuger bildet zusammen mit den angeschlossenen Stromverbrauchern ein geschlossenes System deren Elemente eine Auswirkung auf einander haben.

Beim Außenstromnetz sind die Lasten unter 3 Phasen verteilt, sodass alle 3 Phasen ungefähr gleichmäßig belastet sind und die dennoch vorhandene Schieflast (ungleichmäßige Belastung der Phasen) und somit verbundene Nullpunktverschiebung durch Ausgleichswicklungen, Zickzackschaltungen etc. bei eingesetzten Transformatoren ausgeglichen wird.

Bei einem Haus mit 3-Phasen Außenstromnetzanschluss sind die Lasten überwiegend 230V-Stromverbraucher und unsymmetrische Belastung ist somit vorprogrammiert und unter gewissen Bedingungen kann extrem ausfallen.

So kann es bei einer 3-Phasen-Notstromeinspeisung zu Problemen kommen. Bei geringer Stromabnahme (in der Regel bis 10-20% der Nennleistung je Phase) soll es kein Problem sein, nicht aber wenn man z.B. einen Wasserkocher oder ein Kochfeld beim E-Herd aktiviert.

Beispiel:

Man speist das Haus mit einem nichtschieflasttauglichen Generator durch 400V-Steckdose ein. Solange alle 3 Phasen gleichmäßig oder mit wenigen Hundert Watt belastet sind, bleibt die Spannung im zulässigen Toleranzbereich 230V +/- 10% je Phase. Wenn man aber einen Wasserkocher oder ein Kochfeld beim E-Herd aktiviert, kommen die Spannungen an den 3 Phasen auseinander und aus dem zulässigen 230V +/- 10% Bereich. Dies kann zum Überspannungsschaden an den angeschlossenen Stromverbrauchern führen.

Wobei, je kleiner die Nennleistung des Generators ist, desto größer ist die Verschiebung bei den gleichen Lasten. Deswegen ist der Effekt bei kleineren 3-Phasen-Generatoren stärker ausgeprägt als bei den größeren.

Bei schieflasttauglichen Generatoren gibt es Mechanismen zur Korrektur der Spannungen an je Phase, die das Schieflast-Problem gewissermaßen beheben, die Einschränkungen bei der Leistung der angeschlossener Last je Phase jedoch bleiben.

Da man in der Regel nicht weiß welche Stromverbraucher an welche Phase im Hause angeschlossen sind kann es schnell zu einer Überlastung einer einzelnen Phase des Generators kommen.

Bei konventionellen Generatoren (auch mit AVR) wird der Strom von der Wicklung des Alternators abgenommen und die Form der Spannung ähnelt sich zwar einem Sinus, kann aber unterschiedlich je nach Bauweise des Generators sein.

Die Frequenz der Spannung bei einem konventionellen Synchrongenerator wird durch Drehzahl des Motors bestimmt, die je nach Belastung in einem gewissen Bereich schwanken kann.

Permanent aktive Haushaltgeräte sind in der Regel elektronische Kleinstromverbraucher wie z.B. Router, Satelliten-Switch, Telefonanlage, Ladegeräte für Handys, LED-Beleuchtung etc. und sie alle haben in der Regel eine spitzenartige Stromabnahme.

Spannung (gelb) und Strom (Grün) vom Außenstromnetz und von einem Inverter-Generator:

 

Außenstromnetz

 

Inverter-Generator

Der Spannungsregler (AVR) kontrolliert die Wirkspannung, nicht aber die Spanungsform und diese ist für empfindliche Stromverbraucher wichtig. Schädlich für empfindliche elektronische Stromverbraucher sind vor Allem die Oberschwingungen, die diese Stromverbraucher auch selber durch ihre spitzenartige Stromaufnahme (typisch für elektronische Kleistromverbraucher) verursachen. Besonders ist der Effekt ausgeprägt wenn es im Stromkreis keine ohmschen Lasten gibt wie Glühbirnen und Geräte mit ohmschen Heizelementen. So empfehlen wir bei Verwendung von konventionellen Notstromerzeugern im Stromkreis zumindest eine auf der Generatorseite permanent angeschlossene ohmsche Last wie Glühbirne angeschlossen zu haben, damit die Übergangsprozesse geglättet werden.

Spannung (gelb) und Strom (Grün) von einem konventionellen Generator unter elektronischer Last ohne und mit Ausgleichslast (Glühbirne 100W):

Man sieht dass die mit den roten Pfeilen auf dem linken Bild gekennzeichnete störende Oberschwingungen auf dem rechten Bild viel kleiner ausfallen und die meisten elektronischen Module funktionieren dann problemlos.

So eine Maßnahme wäre dann auch bei einem schieflasttauglichen 3-Phasen Generator an je Phase anzuwenden, was aber einen 3-fachen Leistungsverlust verursachen kann. So gibt es deutliche Vorteile, die für eine 230V-Notstromhauseinspeisung sprechen.

Generatoren mit Inverter-Technologie sind wegen technischen Besonderheiten alle nur 1-Phasen 230V-Generatoren.

Die 3-Phasen 400V-Generatoren und Generatoren mit VTS-System im 400V-Modus von Könner & Söhnen, wie auch die meisten Generatoren in der Preisklasse sind nicht schieflasttauglich und können nur für die Stromversorgung von 400V-Stromverbrauchern verwendet werden, die alle 3 Phasen gleichzeitig und symmetrisch belasten. Die maximal zulässige Schieflast (unsymmetrische Belastung) beträgt 20%. Bei höheren Werten (was bei einer Hauseinspeisung mit gemischten Stromverbrauchern auch der Fall ist) können wir den zulässigen Bereich von 230V ± 23V der Versorgungsspannung nicht gewährleisten.

Wir empfehlen für die Hauseinspeisung einen 230V-Notstromerzeuger oder Generatoren mit VTS-System im 230V-Modus zu verwenden und alle 230V-Stromverbraucher, die ursprünglich von 3 unterschiedlichen Phasen des Außenstromnetzes versorgt werden bei einem Stromausfall mit 230V einphasig zu versorgen. So kann die volle Leistung des Generators im ganzen Hause verwendet werden ohne auf die Überlastung je Phase zu achten, was in einem Haushalt auch schwierig wäre, weil man in der Regel nicht weiß welche Stromverbraucher an welche Phase angeschlossen sind.

Könner & Söhnen Generatoren mit VTS-System können sowohl für die Stromversorgung von 230V- als auch 400V-Stromverbrauchern eingesetzt werden, jedoch nicht gleichzeitig. 400V-Modus dient ausschließlich für 400V-Stromverbraucher.

Brauchen meine Stromverbraucher 230V oder 400V?

400V-Drehstrom brauchen in der Regel nur Geräte, wo ein Drehfeld benötigt wird. Das sind Stromverbraucher mit 3-Phasen Motoren wie Werkzeug, Pumpen, etc.

Solche Stromverbraucher wie der E-Herd, leistungsstarke Durchlauferhitzer, Heizlüfter, Elektro-Heizkessel oder Sauna sind an 3-Phasen nur zum Zwecke der Lastverteilung im VDN-Netz angeschlossen und sind in der Tat 230V-Stromverbraucher, die von einem 230V-Generator versorgt werden können.

230V-Stromverbraucher mit der Gesamtleistung von über 4,6 kVA müssen beim Betrieb vom Außenstromnetz an 3 Phasen zum Zwecke der Lastverteilung angeschlossen werden, beim Notstrombetrieb im Falle der Verwendung eines nichtschieflasttauglichen Notstromgenerators sollen mit 230V versorgt werden, dürfen jedoch nicht auf volle Leistung gebracht werden, damit der Neutralleiter im Gerät nicht überlastet wird, da er in der Regel genauso einen Querschnitt hat wie die Phasenleitungen.

Solche Stromverbraucher wie der E-Herd werden normalerweise mit einem 5 x 2,5 mm² Kupferkabel angeschlossen und so dürfen beim Betrieb vom Generator ein Paar Kochfelder, oder ein Kochfeld und der E-Ofen problemlos betrieben werden ohne dass der Neutralleiter des Zuleitungskabels überlastet wird. Vorausgesetzt, der Generator selber hat ausreichend Leistung. Das Gleiche bezieht sich auf Durchlauferhitzer, Heizlüfter, Elektro-Heizkessel, Sauna etc. die intern die 230V-Heizelemente haben und in der Tat 230V-Stromverbraucher sind.

Soll so ein 230V-Stromverbraucher von einer der 3 Phasen eines konventionellen 400V-Generators versorgt werden, ist die unsymmetrische Belastung und damit verbundene Unter- und Überspannungsschäden möglich.

Alle 3-Phasen 400V-Generatoren sind konventionelle Generatoren, deren Spannungsform nicht konstant bleibt, sondern unter Einwirkung von nichtlinearen Stromverbrauchern verzerrt werden kann.

400V-Stromverbraucher mit Motoren haben in der Regel einen hohen Anlaufstrom (3 bis 6 mal höher als der Nennstrom) und sind in der Lage die Spannungsspitzen zu verursachen, besonders bei vorhandener elektronischer Leistungssteuerung (Phasenschnittsteuerung).

Anlaufstrom und Nennstrom bei einem Seitenschleifer (typisch für Geräte mit Motoren):

Zum Vergleich Spannung (Gelb) und Strom (Grün) an einer Phase beim Werkzeug mit elektronischer Phasenschnittsteuerung (Leistungssteuerung, Sanftanlauf):

 

Außenstromnetz oder Inverter-Generator

 

Konventioneller Generator (auch mit AVR)

Wir empfehlen generell die 230V- und 400V-Stromverbraucher separat zu versorgen damit empfindliche 230V-Stromverbraucher nicht durch Spannungsspitzen von leistungsstarken 400V-Stromverbrauchern beschädigt werden.

Bei konventionellen Generatoren (auch mit AVR) wird der Strom von der Wicklung des Alternators abgenommen und die Form der Spannung kann unterschiedlich je nach Bauweise des Generators sein.

Bei Inverter-Generatoren wird die Spannung 230V 50Hz elektronisch erzeugt und hat eine viel stabilere Form und diese werden für empfindliche Geräte empfohlen.

3-Phasen Inverter-Generatoren gibt es nicht. Es gibt nur 3-Phasen Wechselrichter mit einem Batteriespeicher wo ein Generator nur fürs Nachladen des Batteriespeichers verwendet werden kann. Ein externes Ladegerät für den Batteriespeicher ist erforderlich. Mit so einem System wäre dann ein Haus komplett mit 3 Phasen einzuspeisen.

Alle 3-Phasen-Generatoren sind konventionelle Generatoren mit allen Folgen.

Haftungsausschluss:

Diese Anleitung kann nur als eine Empfehlung wahrgenommen werden, ist anschaulich und muss bei der Installation an die genaue Umstände und Bedingungen vor Ort angepasst werden. Die Installation selber soll unter Beachtung von allen Normen und Vorschriften ausgeführt werden. Wir übernehmen keine Verantwortung für die falschen Installationen und deren Folgen.